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5 Tipps, wie du aufhörst, dich wie ein Fußabtreter behandeln zu lassen

Behandeln dich die Leute wie ein Fußabtreter?

Dann machen wir jetzt Schluss damit.

Und weil Nettigkeit und Freundlichkeit wahrscheinlich der Grund dafür ist, dass du wie ein Fußabtreter behandelt wirst, möchte ich noch kurz etwas dazu sagen.

Wir alle werden ständig aufgefordert, netter und freundlicher zu unseren Mitmenschen zu sein. Was auch gut so ist. Was aber leider oft nicht erwähnt ist, dass eben genau diese Menschen sehr gerne ausgenutzt werden.

Wenn du von Natur aus freundlich und nett bist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass du mit deinem Verhalten ein willkommenes Fressen für all jene bist, die gerne Menschen wie dich für ihre eigenen Interessen ausnutzen.

Die Tatsache, dass du in den meisten Fällen nicht wie eine Dampfwalze durch dein Leben läufst, führt häufig dazu, dass manche Zeitgenossen dich wie ein Fußabtreter behandeln.

Denn viele sehen Freundlichkeit nicht als Charakterstärke, sondern als Charakterschwäche an.

Bevor ich dir gleich fünf Tipps gebe, wie du kein Fußabtreter mehr bist, möchte ich eine kleine Vorwarnung vorausschicken:

Sobald du beginnst, für dich selbst einzustehen, kann es Konflikte geben, in dessen Verlauf sich Menschen aus deinem Leben verabschieden, die du als Freunde oder geliebten Menschen angesehen hast.

Warum?

Na ja, viele Menschen, die behaupten, sich für dich zu interessieren, interessieren sich in Wirklichkeit nur für sich selbst. Beginnst du damit, für deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse einzustehen, stehen sie nicht mehr an erster Stelle. Und jetzt rate mal, was dann passiert, wenn diese Menschen nicht mehr an erster Stelle stehen. Richtig, sie suchen sich lieber jemanden, die in ihrer Persönlichkeitsentwicklung noch lange nicht so weit sind wie du.

Oh, und bevor jetzt die Moralkeule geschwungen wird: Nein, nicht alle Menschen sind egoistische Idioten. Manchmal sind die Leute einfach so mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, dass sie ihre Umgebung als „emotionalen Abfalleimer“ nutzen.

Was übrigens absolut ok ist – in bestimmten Dosen. Das Maß ist voll, wenn diese Leute die ganze Zeit immer nur nehmen, du aber nie etwas zurückbekommst. Du bist nicht Mutter Teresa, es ist nicht deine Aufgabe, die Probleme all jener Menschen, die du kennst, auf deinen Schultern zu tragen (hat Mutter Teresa übrigens auch nicht gemacht).

Also nicht überrascht sein, wenn sich bestimmte Leute plötzlich nicht mehr melden.

Die Erfahrung mag anfangs schmerzhaft sein, aber denk daran, letztlich ist es das Beste für dich. Denn wie willst du Zeit und Raum für die Menschen schaffen, die auch für dich da sind, wenn emotionale Vampire all deine Zeit und Energie rauben?

Lange Rede, kurzer Sinn, hier endlich die erwähnten 5 Tipps:

  1. Lerne „Nein“ zu sagen.

„Nein“ ist ein vollständiger Satz. Punkt.

Nein zu sagen, ist eine der mächtigsten Grenzen, die du setzen kannst, und je häufiger du diese Grenze setzt, umso seltener wird sie überschritten.

Gewöhne dir auch ab, dein Nein jedes Mal in epischer Breite zu erklären. Denn insbesondere passiv aggressive Menschen sind so geschickt in ihrer Argumentation, dass sie einen Weg finden, aus deinem Nein ein Ja zu machen.

Stellst du fest, dass jemand deine Grenzen überschreitet und versucht, aus deinem Nein ein Ja zu machen, dann führe dir vor Augen, dass es dieser Person in erster Linie um sich selbst geht. Dich interessiert sie wenig bis kaum.

Nicht jedes Nein erklären zu müssen bedeutet aber nicht, dass du dich nie erklärst. Es kann durchaus sehr hilfreich sein und Missverständnisse vermeiden, dein Nein zu erklären.

Fokussiere dich auf die Menschen, die sich wirklich um dich kümmern, denn sie sind es auch, die niemals auf ein Nein und einer Erklärung sauer reagieren. Sie werden auch nie versuchen, eine von dir gesetzte Grenze zu überschreiten.

2. Lerne Grenzen zu setzen.

Wenn du lernst Nein zu sagen, lernst du automatisch Grenzen zu setzen. Grenzen zu setzen, ist das Wichtigste, um nicht mehr als Fußabtreter benutzt zu werden.

Nehmen wir mal an, du hast einen stressigen Job. Auch nach „Feierabend“ musst du Zeit für deinen Beruf aufwenden. Oder deine Kollegen wollen sich für eine Teambuildingmaßnahme (voll das lange Wort) treffen.

Du hast aber weder Lust darauf, nach Feierabend oder am Wochenende zu arbeiten, noch darauf, dich regelmäßig mit deinen Kollegen zu treffen.

Wenn du diese Dinge nicht tun möchtest, dann mache sie nicht! Ja, aber Sabine, du hast gut reden. Lerne Nein zu sagen und setze automatisch Grenzen.

Denke stets daran, es braucht immer eine Person, die sich traut, eine Vorreiterrolle einzunehmen und im beruflichen Kontext für die eigenen Bedürfnisse einzutreten. Trau dich, diese Person zu sein.

Nicht nur in beruflicher Hinsicht sind Grenzen wichtig, auch im Privatleben sind sie außerordentlich wichtig. Hier läuft man sogar Gefahr, noch schneller zum emotionalen Abladeplatz zu werden.

Es ist gut, mitfühlend und unterstützend zu sein, aber es ist auch gut, die eigenen Grenzen zu kennen und zu wissen, wann genug ist.

Laugt dich etwas emotional aus, ist der Punkt erreicht, an dem dein Gegenüber wissen muss, dass du nicht mehr zur Verfügung stehst.

Auch an dieser Stelle der Hinweis, Menschen, die dich auf Augenhöhe sehe, werden deine offenen und ehrlichen Worte verstehen und die, die sich das Maul über dich zerreißen, sollen sich um ihre eigenen Probleme kümmern.

3. Mach nie etwas für andere, weil du sonst ein schlechtes Gewissen hast.

Alles, was du machst, solltest du tun, weil du es tun möchtest und nicht, weil dich sonst dein schlechtes Gewissen plagt.

Manipulative Menschen arbeiten gerne mit dieser Taktik. Achte in Zukunft einfach mal darauf, welche Personen im beruflichen oder privaten Kontext versuchen zu bekommen, was sie wollen, indem sie dir ein schlechtes Gewissen einreden. Typischerweise richten sie ihr Anliegen dann an dein Pflicht-, Schuld- oder Mitgefühl.

Das kann alles sein von: „Ich habe niemanden mehr.“, über „Alle haben mich verlassen.“, bis „Meine Freunde, meine Familie … niemand wird mir eine Chance geben.“

Sätze wie diese stehen aber für nichts anderes als für: „Ich bin das Problem, sehe aber nicht, dass ich das Problem bin.“, oder „Ich weiß, dass ich das Problem bin, weigere mich aber, etwas zu ändern.“, oder „Ich weiß, dass ich das Problem bin, mache aber trotzdem was ich will.“

Im beruflichen Kontext hört sich das dann gerne mal so an: „Im Moment sind wir völlig unterbesetzt, ich brauche dich, um zusätzliche Arbeit zu übernehmen. Es würde mir wirklich helfen, wenn du deine Interessen zur Seite schiebst und mein Anliegen zu deiner Priorität machst.“

In beiden Fällen benutzt die Person dein Schuldgefühl als Druckmittel gegen dich.

Wenn jemand mit dir spricht und versucht, dich dazu zu bringen, etwas zu tun, was du eigentlich gar nicht tun möchtest, dann überlege, welche Emotionen du fühlst und welche Emotionen die Person versucht, bei dir zu erzeugen. Triff deine Entscheidung auf der Grundlage, was gut für dich ist und nicht, was für die andere Person gut ist.

4. Mach niemals etwas für jemanden, wenn daran eine Erwartung geknüpft ist.

„Vielleicht mag mich die Person mehr, wenn ich mache, was sie von mir verlangt.

Nein! So wirst du nie mehr Respekt bekommen oder dafür sorgen, nicht als Fußabtreter benutzt zu werden.

Viele gute und nette Leute werden deshalb ausgenutzt, weil sie einfach zu nett sind, wenn sie es nicht sein sollten.

Alles, was du in deinem Leben tun möchtest, solltest du tun, weil du das Gefühl hast, dass es das Richtige ist und nicht weil jemand eine Erwartung an dich hat.

Das macht es viel einfacher, Nein zu sagen, Grenzen durchzusetzen und nicht ausgenutzt zu werden.

5. Akzeptiere nicht gemocht zu werden.

Konflikte sind vielen Menschen unangenehm.

Manche Menschen vermeiden Konflikte vollständig, weil sie nicht wollen, dass jemand schlecht über sie denkt. Da werden selbst den unmöglichsten Forderungen zugestimmt. Hauptsache, der anderen Person geht es gut. Und was ist mit dir?

In einer perfekten Welt würden wir alle Rücksicht aufeinander nehmen und Verständnis für die Belange der Gemeinschaft haben. Aber wir leben nun mal nicht in einer perfekten Welt. Wir leben in einer Welt, in der wir mit Idioten zu tun haben. Deshalb muss man eben auch manchmal auf den Tisch hauen, wenn es darum geht, für sich selbst einzustehen oder eine Situation zu verlassen, die für einen nicht funktioniert.

Du musst Konflikte, so unangenehm sie auch sind, als „part of the game“ akzeptieren, um für dich selbst einstehen zu können. Davor wegzulaufen zementiert nur dein Fußabtreter Status.

Du bist dir immer noch nicht sicher, wie du aufhören kannst, wie ein Fußabtreter behandelt zu werden?

Schließlich ist es nicht immer einfach, sein Verhalten gegenüber anderen zu ändern, insbesondere gegenüber denen, die einem nahe stehen, wie Partner, Familie oder Freunde. Es kann wirklich hilfreich sein, die Dinge mit einer Expertin zu besprechen, die spezifische Ratschläge für deine Situation geben kann.

Warum also nicht einfach ein Strategiegespräch mit mir buchen, das dir helfen kann, mit jemandem umzugehen, der dich nicht immer mit dem Respekt behandelt, den du verdienst. Schreibe mir einfach eine Mail an mail@frolleinvogel.de, um einen Termin für ein Strategiegespräch mit mir zu buchen.

Liebe Grüße

Sabine


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